Taufe

Was geschieht bei der Taufe?
Im Sakrament der Taufe verbindet sich Gottes Zusage mit dem Element Wasser. Deshalb wird Wasser über den Kopf des Täuflings gegossen. Jesus Christus selbst hat zu taufen aufgetragen.

 “Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.” (Matthäus 28, 18-20)

Mit der Taufe wird der Täufling – ob Kleinkind oder Erwachsener – in die große Familie Gottes aufgenommen. Sie ist ein sichtbares öffentliches Zeichen für die Zugehörigkeit des Täuflings zu Gott. Der Getaufte wird mit der Taufe Mitglied der Kirchengemeinde vor Ort. Er kann aus der Kirche austreten, aber die Taufe verliert nicht ihre Gültigkeit. In der Taufe sagt Gott uneingeschränkt ja zum Menschen; ihm wird die unauslöschliche Verheißung Gottes zugesprochen:

„Siehe, ich bin bei dir alle Tage bis an der Welt Ende.“
Der Getaufte erfährt die Einmaligkeit seiner Person, den Segen und den Schutz Gottes:

„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du gehörst zu mir und ich gehöre zu dir.“
„Ich bin getauft“ hat Martin Luther in seinen Schreibtisch geritzt. Das gab dem Reformator Halt und Unabhängigkeit gegenüber Mächten und Gewalten, die auf Menschen auch Anspruch erheben. In der menschlichen Taufhandlung wird die göttliche Dimension unseres Leben sichtbar.
Die Taufe wird in der evangelisch-lutherischen Kirche wie auch das Abendmahl als Sakrament verstanden, das Jesus selbst eingesetzt hat unter dem sichtbaren Zeichen des Wassers. Die Taufe verbindet im übrigen alle christlichen Konfessionen.

Taufe und Glaube
Zur Taufe zugelassen sind alle, die den Glauben an den Dreieinigen Gott bekennen. Bei der Kindertaufe sprechen die Eltern und Paten/Patinnen stellvertretend für die kleinen Täuflinge das Glaubensbekenntnis. Der Geschenkcharakter der Taufe – ohne Vorleistung von Gott angenommen zu sein – wird bei der Kindertaufe besonders betont. Eltern und Paten übernehmen mit der Taufe die Aufgabe, Glaube, Liebe und Hoffnung vorzuleben und den Kontakt zu den Kirchengemeinden vor Ort zu ermöglichen. Bei der Konfirmation bekräftigt der Getaufte dann selbst sein Ja zu Gott. Jugendliche und Erwachsene brauchen bei ihrer Taufe keine Paten. Sie sprechen das christliche Glaubensbekenntnis selbst.

Das Symbol Wasser

Das Wasser ist ein Zeichen für das Leben und für Gott. So wie wir Wasser zum Leben brauchen, so brauchen wir auch unvoreingenommene Zuwendung, Vertrauen ins Leben, Liebe und Hoffnung. Dreimal wird bei der Taufhandlung dem Täufling Wasser über den Kopf gegossen und dazu die Taufformel gesprochen:

„Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Wasser kann menschliches Leben auch bedrohen. Das Wasser kann uns sprichwörtlich bis zum Halse stehen. Halt und Haltung gibt uns Jesus Christus, der als unsichtbarer Lebensbegleiter mit dem Täufling gehen wird. Deshalb wird auch das Kreuzeszeichen über dem Täufling gemacht:

„Ich zeichne dich mit dem Zeichen des Christus, dem Zeichen des lebendigen Gottes, der mit dir gehen wird.“

Das Symbol Licht

Der Getaufte darf sich als Kind des Lichts erstehen. Das Licht erinnert an das Jesuswort:

„Ich bin das Licht der Welt“ (Joh. 8, 12)
Deshalb entzünden wir – wenn sie möchten – an der Auferstehungskerze/Osterkerze die persönliche Taufkerze. Mit der Taufkerze kann sich der Täufling an seinen Tauftag erinnern.

Der Taufspruch

Er soll den Getauften ein Leben lang begleiten. Pfarrer/Pfarrerin haben eine Auswahl vorbereitet, wenn die Familie den Spruch selbst heraussuchen will. Anregungen finden Sie auch unter: www.taufspruch.de

Das Patenamt

Der Pate / die Patin sollte einen persönlichen Bezug zum Täufling haben. Er / sie sollte den christlichen Glauben und die Kirchenmitgliedschaft bejahen. Der Pate / die Patin übernehmen ein Amt der Kirche, den Täufling im Glaubens- und Kirchenalltag zu begleiten. Deshalb muss ein Pate / eine Patin auch Mitglied einer christlichen Kirche sein. Kommt der Pate / die Patin nicht aus der Kirchengemeinde des Täuflings, werden sie um eine Patenbescheinigung von der Heimatgemeinde gebeten. Die Patenbescheinigung bestätigt die Kirchenzugehörigkeit.

Die Taufanmeldung

Bei Ihrer Kirchengemeinde (Heilig-Geist-Kirche Oberstaufen) melden Sie telefonisch (08386-355) oder persönlich die Taufe an. Zusammen mit dem Pfarrer legen Sie einen Tauftermin fest. Dies kann im Hauptgottesdienst (Sonntags 10 Uhr ) oder an einem anderen zu vereinbarenden Termin sein. Vorbereitet wird die Taufe in einem persönlichen Taufgespräch, welches Sie miteinander führen. Bei einzelnen Taufbausteinen kann die Familie mit gestalten: z.B Taufspruch, Lieder, Gebete, Musik, Fürbitten, Taufkerze.
Wenn Sie von außerhalb kommen und ihren Pfarrer/ihre Pfarrerin von zu Hause mitbringen, kann dieser die Taufe auch in unserer Gemeinde nach vorheriger Rücksprache mit dem Ortspfarrer vollziehen.

Der Taufort

Im Allgemeinen findet die Taufe in der Heilig-Geist-Kirche in Oberstaufen statt. Sie können jedoch auch einen anderen Ort vereinbaren.


Haüfige Fragen

Wie alt sollte mein Kind bei der Taufe sein?
Die Taufe ist in jedem Alter möglich. Taufen im ersten Lebensjahr verbinden den Dank und die Freude über die Geburt noch zeitnah mit dem Wunsch nach Segen und Schutz. Bei der Taufe im Kindergarten- oder Grundschulalter erleben die Kinder die Taufe bewusst mit und haben eine bewusste Erinnerung an die Taufe. Manche lassen sich vor der Konfirmation taufen.

Müssen die Eltern Mitglieder der Kirche sein?
Während der Taufhandlung werden die Eltern gefragt, ob sie den christlichen Glauben an ihr Kind weitergeben wollen. Dazu sollen sie Ja sagen können. Deshalb sollte zumindest ein Elternteil Mitglied einer christlichen Kirche sein.

Kann ich mein Kind gegen den Willen des anderen Elternteils taufen lassen?
Gegen den Willen des Vaters oder der Mutter ist die Taufe des Kindes nur möglich, wenn dieser Elternteil nicht das Sorgerecht inne hat. Ansonsten müssen sich die Eltern einigen.

Was kostet die Taufe?
Taufen sind in unserer Gemeinde für alle kostenlos. Über eine Spende für unsere Kirchengemeinde freuen wir uns. Sollte ein Organist benötigt werden, so freut sich dieser über ein kleines Dankeschön. Wenn sie besonderen Schmuck für den Kirchenraum wünschen nehmen sie bitte Kontakt mit der Mesnerin auf.

Gibt es eine ökumenische Tauffeier?
Obwohl die evangelische Taufe in allen Kirchen Gültigkeit hat, gibt es noch keine gemeinsame ökumenische Tauffeier. Es gibt allerdings viele Möglichkeiten, in Absprache mit dem Pfarrer/der Pfarrerin ökumenische Elemente in die Tauffeier einfließen zu lassen.